Donnerstag, 14. März 2013
Beginner oder Advanced ?
Aus aktuellem Anlaß hier mal mein Senf dazu.

Die Einteilung der Kämpfer in Anfänger und Fortgeschrittene hat verschiedene Gründe.

Zum einen soll vermieden werden, daß alle Leistungsklassen im gleichen Pool starten und am Ende immer die erfahrenen Leute gewinnen.
Im BJJ wurde das Problem durch die Einteilung in Gürtelklassen gelöst.
Gelöst ist etwas übertrieben, weil dort die gleichen Probleme auftreten, bedingt durch die bewusste Untergraduierung der Kämpfer.
Ziel solcher Untergraduierungen ist es, noch mal flott in einem großen Turnier einen Pokal oder einen Titel mit nach Hause nehmen, bevor man höhergestuft wird.

Um diese Probleme aus der Welt zu schaffen oder zumindest zu minimieren gibt es verschiedene Lösungsansätze:

Beispiel Subbattle.
Bei der Erstellung der Regeln fürs Subbattle haben wir ELLO-Lehrer uns damals darauf geeinigt, keine Beginnerklasse, sondern ein doppeltes KO-System einzuführen.
Vorteile hier:
Die Streitigkeiten über die Einteilung der Kämpfer entfallen und jeder Teilnehmer hat mindestens 2 Kämpfe.
Coole Lösung, aber das Problem wird nicht gelöst, sondern beiseite geschoben.

Beispiel TapOrSnap :

Als GongFu und Kojak das Turnier vor 8 Jahren ins Leben riefen, gab es mehrere Besprechungen mit Coaches der teilnehmenden Clubs.

Teilnahmevorraussetzungen für die Beginnerklasse sollten sein:

-Kein Bluebelt in BJJ oder LL
-Weniger als 2 Jahre Training.
-Keine Ligaerfahrung im Judo oder Ringen
-Teilnahme an maximal 3 Turnieren
-Kein Turniersieg in einer Beginnerklasse

Das waren damals grobe Massgaben, die natürlich nicht die ganze Bandbreite der Möglichkeiten, ein Fortgeschrittener Kämpfer zu sein umfasste.

Wichtigster Punkt damals und heute ist aber:
Gesunder Menschenverstand und Fairness !

Konkret heisst das, daß z.B. Volkan oder Felix, die MMA-Kämpfe und DGL-Erfahrung aufweisen können von uns nicht mehr als Beginner gemeldet werden, auch wenn sie noch keine 3 Turniere absolviert hätten.

Nachden nun einige Jahre ins Land gezogen sind, ist die Zahl der Clubs, Vereine und Kämpfer enorm gestiegen und die Probleme mit der Einteilung werden größer.

Was werden wir tun ?
Werden wir agieren, wie einige es tun und auf die damals besprochenen Rahmenbedingungen pfeifen ?

Definitiv Nein !

Lieber in der Advanced-Kategorie gegen gute Leute verlieren als sich einen Sieg in der Beginnerklasse ergaunern.
Ein solcher Sieg schmeckt bitterer als eine ehrliche Niederlage und wirft ein schlechtes Licht auf Kämpfer und Club.

Egal, wie andere agieren - wir bleiben gerade !

Trainer, die das anders sehen, werden von uns angesprochen.
Wenn es fruchtet - gut.
Wenn nicht - auch gut.

Das ganze ist ein Sport, der u.a. durch das sportliche Verhalten der Leute fasziniert.
Unser Verhalten wird genau das sein:
Sportlich und Fair.
Weil wir uns nach oben (Fairness) orientieren und nicht nach unten (fragwürdiges Verhalten anderer)

Kurz: Wir bleiben unseren Prinzipien treu.

Nur damit Ihr wisst, warum wir handeln, wie wir handeln.

G

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Sonntag, 3. März 2013
Warm Up
Hier möchte ich mich mal auf eine Frage beziehen, die in der letzten Woche gestellt wurde.

Ob wir uns das Warmmachen nicht klemmen könnten und direkt mit dem Technik-Teil bzw mit dem Rollen beginnen könnten.

Eigentlich eine ganz sympathische Idee, aber leider kontraproduktiv.

Ich hatte selbst eine Phase, in der ich auf das Aufwärmen der Gruppe verzichtet habe, um mehr effizienten Inhalt pro Zeiteinheit transportieren zu können.

Prinzipiell funktioniert das schon, vor allen Dingen bei erfahreneren Sportlern, allerdings steigt definitiv die Verletzungsrate.

Chris und ich haben uns vor 2 Jahren entschlossen, die Unterrichtsstruktur an die Empfehlungen des Deutschen Sportbundes zur Struktur von Sportunterrichtseinheiten anzulehnen.

WarmUp macht grob aufgezählt aus folgenden Gründen Sinn:

-Erhöhung der Herfrequenz
-Erhöhung der Atemfrequenz
-Erhöhung der Körperkerntemperatur
-Erhöhung der Temperatur im Muskel
-Verbesserte Stoffwechsellage
-Verbesserte Elastizität der Bandstrukturen
-Verbesserte Viskosität der Gelenkflüssigkeit
-Verbesserte Nervreizleitung
-Verbesserte Koordination
-Erhöhung der Aufmerksamkeit
-Verbesserung der optischen Wahrnehmung

Rückblickend auf die letzten 2 Jahre halten wir die Entscheidung, das Aufwärmen als festen Bestandteil des Trainingsablaufes integriert zu haben, für absolut gerechtfertigt.

Unsere Verletztungsrate bei mittlerweile 80 Monkeys über 2 Jahre betrachtet ist lächerlich gering.

Ich rede nicht von blauen Augen und blutigen Nasen sondern von Verletzungen der Körperstrukturen.

Betrachtet das WarmUp als sinnvolle Vorbereitung von Körper und Geist auf den bevorstehenden Workout.

Bruce Lee und Chuck Norris im WarmUp
-Enter the Dragon 1972-

Gibbon

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Samstag, 2. März 2013
Quick-Kills
Das Bedürfniss, Quickkills zu erlernen ist erstaunlicherweise immer sehr groß.
Quickkills sind -so sagt man- in der Tat etwas
Luta-Livre-typisches und damit definitiv unsere Baustelle.

Warum solche Techniken immer wieder gewünscht werden erkläre ich mir mal mit der Faulheit der Monkeys und dem Vorsatz, sich nicht länger als nötig rumprügeln zu müssen.
:)
Ziemlich schlau also.

Quickkills machen allerdings erst Sinn, wenn das Positioning perfekt sitzt.
(siehe Thema Position before Submission)

Wenn das der Fall ist, kann man durchaus mal den ein oder anderen Quickkill bringen , allerdings ist ein sauberer Gameplan mit Standard-Submissions vorzuziehen.

Quickkills sind meistens das Ausnutzen von Gelegenheiten, Geschenke, die uns der Gegner macht - z.B. durchgedrückte Extremitäten, ein nicht geschützter Hals, ein Fuß, der danach schreit, gehebelt zu werden oder ähnliches.

Gutes Beispiel war Husse beim vorletzten Subbattle.
Wenn der Gegner darum bettelt, gefootlockt zu werden - bitteschön.

Aber Quickkills zu suchen - das widerspricht der Idee des Ganzen.

Geht den Weg über sauberes Positioning bis zur Submission Eurer Präferenz.
Wenn sich unterwegs eine Abkürzung anbietet - Super.
Geschenke soll man annehmen.
Wenn es keine Abkürzung gibt - egal, wird er eben auf konventionelle Art und Weise zusammengefaltet.

Gibbon


Euclydes "Tatu" Hatem - Founder of Luta Livre

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